Sonntag, 2. März 2014

Hanoi, Ninh Binh und die größte Trockenhöhle der Welt(Phong-Nha-Nationalpark)

Hallo ihr Lieben,

seit unseren Tagen auf Cat Ba (siehe letzter Eintrag) ist schon wieder so viel Zeit vergangen. Mittlerweile sind wir schon in Laos angekommen und haben hier in den ersten Tagen schon einiges erlebt ;).
Aber zunächst möchte ich euch noch von Vietnam erzählen.

Ha Noi

Von Cat Ba aus ging es für uns mit dem Bus nach Ha Noi :) Wir bezogen ein sehr schönes und vor allem sauberes Hotel in der Altstadt, von wo aus wir zu Fuß die meisten Sights erreichen konnten.

Kolonialhaus in der Altstadt

Besonders gut an Ha noi hat uns die Altstadt gefallen. In jeder Straße bzw. in jedem Viertel werden bestimmte Waren angeboten. Zum Beispiel gibt es ein Viertel, dass das Herz jeder Frau höher schlagen lässt --> Schuhe so weit das Auge reicht ;). Aber natürlich gibt es auch Elektroartikel und Handwerkszeug für die Herren der Schöpfung. Da wir am Wochenende in Hanoi waren wurden die ohnehin schon zahlreichen Läden der Altstadt noch durch einen riesigen Nachtmarkt erweitert. Hier wurde hauptsächlich Kleidung und Spielzeug verkauft.

Straßen in Hanois Altstadt (oben: die heilige Schildkröte die im Hoan Kiem See lebte, Schildkröten auf dem Markt, ein Roller mit einem eingebauten Kindersitz)








Kitsch soweit das Auge reicht

Beim schlendern durch die Altstadt fühlten wir uns mal wieder eher wie in einem zugroß geratenem Dorf, als in der Hauptstadt. Dies liegt vor allem daran, dass die Häuser (im franz. Kolonialstil) sehr niedrig und schmal gebaut sind.

Am Rand der Altsadt liegt der Hoan Kiem See, ein sehr idyllischer Ort um dem Gewusel der Altstadt für einige Stunde zu entfliehen. Da das große Tet-Fest ( vietnamesische und chinesisches Neujar)  kurz bevor stand wurden  rund um den Hoan Kiem See zahlreiche Blumengebilde und anderer Kitsch aufgestellt. Natürlich musste ich vor diesem Hintergrund ein fotoshooting machen.

Blumenschmuck am Hoan-Kiem-See

Ansonsten besuchten wir noch das französische Viertel, südlich der Altstadt. Hier findet man sehr viele prunkvolle Villen, teure Hotels und alle bekannten Luxus-Designer.

Französisches Viertel


















Natürlich liesen wir es uns nicht nehmen dem Mausoleum von Onkel Ho (so nennen die Vietnamesen ihr großes Idol Ho-Chi-Minh) einen Besuch abzustatten. Ho-Chi-Minh gilt als Vater Nation, in Bezug auf die kommunistische Orientierung. Nachdem er viele Auslandsreisen unternommen hatte kehrte er zurück nach Vietnam um sein Land von der damaligen Kolonialmacht Frankreich zu befreien. Ho-Chi-Minhs kommunistische Volkspartei agierte im Norden Vietnams. Der Süden hingegen wurde von einer nicht kommunistischen Regierung geführt. Nach der Entkolonialisierung setzte sich Ho-Chi-Minh das Ziel die beiden  Teile Vietnams wieder zu vereinen und einen einheitlichen kommunistischen Staat zu formen. Der Nord-Südkonflikt war dann leider auch der Auslöser für den späteren Vietnamkrieg, denn die amerikanische Regierung sah sich in der Pflicht den Süden Vietnams vor der kommunistischen Übernahmen durch den Norden zu schützen. Soweit die Geschichte in Kurzfassung ;).
Der einbalsamierte Leichnam von Onkel Ho kann nur morgens zwischen 8 und 11 Uhr besichtigt werden. Gemeinsam mit Hannes machten wir uns also auf zum riesigen Mausoleum-Komplex am anderen Ende der Stadt.

Das Grab Ho-Chi-Minhs

Bereits am  Eingang wurden wir von lauter Propaganda Musik und alten Kriegsviedeos begrüßt. Nachdem wir den langen Gang, der mich ein bisschen an die  anstehschlangen im Europapark erinnerte durchquert hatten wurden wir wie am Flughafen von der Security kontrolliert.

Mausoleums-Komplex

Danach wurde mir dann zum ersten Mal richtig bewusst, dass wir in einem kommunistischen Land sind. Alle Besucher mussten sich in zweier Reihen hintereinander aufstellen ( ich stand ganz vorne ;) ). Dann liefen wir im Marschschritt, entlang einer weißen Liniezum Betonklotz Mausoleum. Der Besuch des Grabes dauerte gerade mal 5 Minuten. Anschließend besichtigten wir noch den Garten und das ehemalige Haus von Ho-Chi-Minh.

Ho-Chi-Minh Areal

Ninh Binh

Von Hanoi aus ging es für uns mit dem Bus wieder richtig Süden ins 5 Stunden entfernte Ninh Binh. Ninh Binh ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und liegt an der Hauptstraße 1. Die Stadt ist sehr staubig und laut, da Tag und Nacht der gesamte Verkehr in Richtung Hanoi und den Norden entlang der Nationalstraße rollt.
Fährt man jedoch einige Kilometer weg von der stinkigen Stadt findt man eine wundervolle Landschaft. Die Umgebung von Ninh Binh wird auch als trockene Halong-Bucht bezeichnet.

Die Karstberge von oben

Mit unserem Roller erkundeten wir die Landschaft. Vormittags liesen wir uns von einer netten Vietnamesin für 2 Stunden entlang des Flusses durch die tolle Landschaft und durch drei Höhlen schippern. Hierbei konnten wir auch live den Anbau von Reis begutachten (darum sind die Felder so schlammig). Am Nachmittag bestiegen wir einen Karstberg und genossen die grandiose Aussicht.

Ninh Binh


Phong-Nha-Nationalpark

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Zug 8 Stunden zu unserem letzten Stop in Vietnam, dem Phong-Nah Nationalpark. Dieser beherbergt unter anderem die größte Höhle und die größte trockene Höhle der Welt. Letztere haben wir besucht. Eine Expedition zur größten Höhle der Welt kostet leider 3000 Dollar und derzeit dürfen nur ca 200 Touristen pro Jahr an dieser teilnehmen.

Phong-Nha-Nationalpark

Die Anfahrt in das Son Trach Dorf, der Ort der sich am Besten zur Besichtigung der Höhlen im Nationalpark eignet, ist etwas kompliziert zu erreichen. Die Gegend rund um Son Trach ist noch recht untouristisch und daher gibt es keine Touristenbusse, welche das Dorf anfahren. Daher blieb uns nichts anderes übrig als vom Bahnhof mit dem Taxi ins Dorf zu fahren.
Am nächsten Tag stand dann unser erstes Highlight auf dem Programm. Die Phong-Nha Höhle. Gemeinsam mit einem Pärchen aus Australien und England mieteten wir uns ein Boot inklusive Paddler. Zunächst fuhren wir 1 Stunde auf dem Fluss am Dorf entlang, dann erreichten wir den Eingang der Höhle. Der Motor unseres Bootes wurde abgestellt und wir paddelten hinein in die geheimnissvolle Höhle. Was wir dann zu Gesicht bekamen haute uns echt um. Hinter dem Eingang eröffnete sich ein riesiger Hohlraum mit wundervollen Stalaktiten. Die Höhle ist über 8 Kilometer land, von Touristen können jedoch nur die ersten 2 Kilometer erkunden werden.

Phong-Nha Höhle






Am folgenden Tag mieten wir uns einen Roller im Hotel um ein weiteres Highlight im Phong Nha zu erkunden, die Paradishöhle, die größte Trockenhöhle  der Welt. Zunächst fuhren wir mit dem Roller entlang des Ho- Chi-Minh Highways, der Teil des ehemaligen Ho-Chi-Minh Pfades der ausgebaut wurde. 
Dieser Pfad diente den nordvietnamesischen Streitkräften, während des Vietnamkrieges, als Versorgungspfad des Südens. 

Poser

Wasserbüffel auf dem Weg zur nächsten Pfütze

Nach unsere gemütlichen Fahrt durch kleine Dörfer erreichten wir den offiziellen Eingang des Nationalparks. Hinter der Schranke des Checkpost eröffnete sich uns eine wundervolle Landschaft. In Mitten der von Dschungel bewachsenen Karststeinberge schlängelte sich unsere Straße entlang. Nach weiteren 20 Minuten erreichten wir dann endlich den Eingang zur Paradishöhle, welche im Jahr 2005 entdeckt wurde. Nach einem kurzen Aufstieg (ca 500 Meter) erreichten wir die Höhle. Der Eingang war sehr unspektakular und gerade mal 1 Meter breit und hoch. Doch sobald wir durch den kleinen Eingang geschlüpft waren bot sich uns ein unglaublicher Ausblick in die erste der riesigen Kammern der Höhle. Durch die Höhle führt ein etwa 2 Kilometer langer Holzsteg. Da wir ohne Reisegruppe unterwegs waren hatten wir die Höhle fast für uns alleine. Richtig Mystery.

Paradishöhle 

Paradishöhle 

Na? Findet ihr mich?

Das Tet-Fest:

Wie ich bereits im oberen Abschnitt erwähnt habe, reisten wir zum Tet-Fest durch Vietnam. Das Tet-Fest ist das vietnamesische und chinesische Neujahr und gilt als höchster Feiertag des Jahres. Für die Vietnamesen ist Tet Weihnachten, Geburtstag und Silvester in einem und wird dementsprechend gefeiert. Bereits vier Wochen vor dem eigentlichen Fest beginnen die Vorbereitungen. Alle Vietnamesen sind super BUSY ;). Es werden Orangenbäume vor den Häusern aufgestellt (natürlch auf dem Roller zum Haus transportiert) und sämtlicher kitschiger Hausschmuck gekauft. Zu Tet gibt es natürlich auch Geschenke und zwar Schokolade und Keckse. Zwei Tage vot dem Tet-Fest wagten wir uns in den BIG C (sehr große Supermarktkette). Natürlich waren alle Gänge im Markt verstopft und die Leute rissen sich um die Süßigkeiten und Dosenbierpaletten. Wirklich verrückt.

Am 30. Januar war es dann endlich soweit, der Silvesterabend stand bevor. Pierre und ich waren ja an diesem Tag auf Höhlenexpedition in der Paradishöhle. Dementsprechend waren wir abends ziemlich kaputt und wollten den Abend gemütlich ausklingen lassen. Doch dann kam alles gaaaanz anders. Um 18 Uhr klopfte die Hotelbesitzerin an unsere Tür und meinte, dass heute eine Party im Haus stattfinden würde usw. Zuerst dachten wir sie möchte uns einladen, dass wir dazu kommen könnten, faaaalls wir Lust haben. Doch dann meinte sie sehr eindringlich: PARTY NOW! COME DOWN NOW!. WIr waren etwas verwirrt, bis wir begriffen, dass die Party für uns Hotelgäste stattfand.
Keine fünf Minuten später standen wir unten vor dem Hotel vor einer langen Tafel voll mit Essen. Wir setzten uns zu den anderen Gästen. Zuerst gab es vietnamesisches Essen, dann Spagehtti  und zum Nachtisch Obst und Keckse. WOW. Unser Gastvater schenkte allen Hotelgästen Wein ein und forderte uns alle 10 Minuten auf aus Ballermannröhrchen Reisbowle zu trinken.

Unglaubliche Gastfreundschaft

Die Jungs testen die Reisbowle

Um 12 Uhr war es dann soweit. Wie beim deutschen Silvester versammeln sich die Familien und deren Freunde vor dem Haus und schießen Raketen in die Luft. Eigentlich herrscht in Vietnam Feuerwerkskörper verbot, doch wen interessiert das schon, wenn man die Raketen und kleinen Bomben so einfach selbst herstellen kann :D. Das Feuerwerk konnte sich wirklich sehen lassen. Irgendjeman hatte sogar behauptet, dass für manche Raketen alte Kriegsmunition genutzt wird, so wie das geknallt hat würde mich das nicht wundern.

Nach Mitternacht löste sich unsere Feiergesellschaft langsam auf und wir und die beiden Männer aus Litauen (die sehr gerne Bier trinken haha) beschlossen in die einzige Bar im Ort weiter zu ziehen. Wir liefen also durch die einzige Straße im Dorf und wünschten den Einheimischen ein Frohes Neues Jahr. Kurz vor unserem Ziel, der Bar, wurden wir dann von einer großen Gruppe Einheimischer zum Dosenbier trinken eingeladen. Die Einheimischen hatten auf der Straße ein Lagerfeuer gezündet und eine riesengroße Musikanlage aufgebaut, aus der richtig laute Musik die Straße beschalte. Irgendwann haben auch die anderen 30 Touristen von Son Trach mitbekommen, dass bei unseren Einheimischen eine mega Party steigt und es FREIBIER gibt. Irgendwann tanzten dann alle auf der Straße und genossen das kostenlose Bier und die gute ;) Musik.

Pierre mit den Gastgeberinnen

Dancing

So Fertig ;)
Das waren unsere letzten Tage in Vietnam. Am 01. Februar machten wir uns dann auf in Richtung Laos. Die neusten News aus dem laotischen Land erhaltet ihr bald (hoffe ich).

Bussis ins kalte Deutschland 

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