Samstag, 25. Januar 2014

Nha Tang, Hoi An, My Son, Hue

Hallöchen ihr Lieben :)

es wird mal wieder Zeit für einen neuen Bericht :). In den letzten Tagen haben wir wieder viele schoene Orte besucht. Momentan sind wir in Vietnams Hauptstadt Ha Noi und endlich komme ich dazu die letzten Tage Revue passieren zu lassen ;)
Nach unserem Ausflug ins vietnamesische Hochland und der Stadt Dal Lat zog es uns zurueck an die Küste. Nach einer 5-stündigen Busfahrt über einen wundervollen Bergpass, vorbei an kleinen Wasserfällen und gruenem Dschungel erreichten wir den Badeort Nha Trang.
Auf unserer Busfahrt sahen wir auch zum ersten Mal richtig grüne Reisfelder, total schön.


Reisfeld :)

Nha Trang

Wir hatten bereits vor der Ankunft in Nha Trang entschieden hier nur einen Tag zu verbringen und am gleichen Abend mit dem Nachtbus weiter nach Hoi An zu fahren. Beim Busunternhemen, bei welchem wir die Nachtfahrt gebucht hatten, konnten wir unsere Rucksäcke deponieren und dann ohne Gepäck losziehen. Nach einem guten Essen (wir waren mal wieder sehr hungrig) besuchten wir das Wahrzeichen der Innenstadt, die katholische Kirche. Das Bauwerk an sich war sehr schön, doch leider neigen die Vietnamesen dazu alles kitschig zu verzieren auch die Kirche blieb nicht verschont.

Katholische Kirche von Nha Trang

Nha Trang hat eine sehr gepflegte Promenade, an der sowohl Touristen, als auch Vietnamesen entlang spazieren. Wie ihr auf den Bildern sehen könnt war das Wetter leider nicht so berauschend (viiieeeel zu kalt um zu baden). Einige Mutige (russische) Touristen trauten sich dennoch ins Wasser und wurden von den hohen Wellen nacheinander umgeschmissen (war ein lustiger Anblick). Den restlichen Tag verbrachten wir mit Warten auf die Weiterfahrt. Wir schlichen uns in einen schickimicki Beachclub ein und machten es uns hier auf den Strandbetten bequem. Da uns die Bedienungen nicht beachteten konnten wir gratis das schicke Ambiente und das Wlan geniessen.

Nah Trang
Um !7:30 Uhr war es dann soweit unsere erste Nachtfahrt im Sleeping-Bus sollte beginnen. Die Sleeping Busse werden in ganz Vietnam genutzt um große Strecken (vor allem zwischen den größeren Städten) zurückzulegen. Wie der Name schon sagt soll man im Sleeping Bus schlafen. Die Sitze sind keine normalen Sitze sondern Liegen. Es gibt drei Reihen und zwei Stockwerke auf denen je nach Bus etwa 34 Schlafliegen verteilt sind. Generell sind diese Liegen wirklich super bequem, leider hatten wir unsere Bustickets zu spät gebucht und mussten mit den doofen und einzig freien Plaetzen vorlieb nehmen. Auf meinem Sitz konnte ich leider meine Beine nicht ganz ausstrecken und Pierre durfte  den Kuschelsitz in der letzten Reihe einnehmen ;) Die 12-stündige Fahrt ging schneller vorbei als gedacht und so erreichten wir morgens um 8:00 Uhr Hoi An.

Der SleepingBus (Pierre liegt in der letzten Reihe in der Mitte auf dem Kuschelsitz ;) )
Hoi An

Als wir in Hoi An aus dem Bus stiegen wurden wir leider von dunkeln Wolken und Nieselregen begrüßt. Also hieß es erst einmal Regenequipment auspacken und dann so schnell wie moeglich ein Hotel suchen. Nach einem kurzen Nickerchen, wir waren noch ein bisschen müde von der Nachtfahrt, zogen wir los in die Altstadt. Trotz des schlechten Wetters gefiel und Hoi An auf Anhieb. Die Altstadt besteht aus kleinen Gassen und wundervollen gelben Häusern im französischen Kolonialstil. Mit dem Altstadtticket konnten wir einige dieser Häuser und verschiedene Tempel besichtigen.

Haus im Kolonialstil

Pagode in der Altstadt
Immer am 14 jedes Monats begrüßen die Einwohner Hoi Ans den neuen Kalenderabschnitt. Am Abend schwimmen dann hunderte Kerzen auf dem Fluss und es finden verschiedene Aufführungen der Einheimischen statt. Vor allem die vielen bunten Ballons schafften am Abend eine tolle, gemütliche Atmosphäre. Wir entschieden uns, trotz des Wettters, zwei Nächte in Hoi An zu bleiben um noch einen Ausflug ins 50 km entfernte My Son zu unternehmen.

Hoi An

My Son

In My Son befinden sich die größten Cham-Ruinen Vietnams. Im Champa Königreich (Blütezeit im 9.Jh-!0.Jh.)  galt My Son als wichtigstes religiöses und intelektuelles Zentrum. Leider sind die meisten Ruinen während des Vietnamkrieges zerstört worden. In den letzten Jahren versucht Unesco so viele Tempel wie möglich wieder aufzubauen.
Um nach My Son zu kommen mieteten wir uns in Hoi An für 4 Dollar einen Roller. Der Vermieter meinte My Son (50 km entfernt) sei sehr einfach zu erreichen --> Und trotzdem haben wir uns verfahren, haha von wegen sehr einfach zu finden. Irgendwann erreichten wir kleine Dörfer, die so gar nicht nach Tempel und Ruinen aussahen :D Also fragten wir uns durch, doch natürlich konnte niemand Englisch haha. Nach 2,5 Stunden durch die Pampa und über eine Eisenbahnbrücke erreichten wir endlich My Son.
In der Anlage war nicht viel los (vll. wegen dem schlechten Wetter) also konnten wir ungestört auf den zerstörten Steinen herumklettern. Neben den Ruinen konnten wir sogar noch Bombenkrater aus dem Vietnamkrieg sehen.

Reisfelder auf dem Weg nach My Son

My Son 


Hue

Von Hoi An fuhren wir mal wieder 5 Stunden im Bus, weiter nach Hue. Leider blieb das Wetter weiterhin schlecht (aber das wussten wir schon vorher, da Regen für diese Jahreszeit ganz normal ist). Wir wanderten also erstmal zum Hotel und beschlossen in unserem gemuetlichen Zimmerchen ein bisschen Deutsches TV zu geniessen, da das Internet im Hotel super schnell war. 
Am Nachmittaf besichtigten wir den alten Kaiserpalast und die umliegende Zitadelle. Leider wurde auch die alte Kaiserstadt Hue sehr stark vom Vietnamkrieg in Mitleidenschaft gezogen. Darum sind heute nur noch etwa 20 von ehemals 148 Gebäuden erhalten. Zur jetzigen Jahreszeit (Nebensaison in Hue) werden viele Gebäude restauriert.

Kois im Teich des Palastes
Im Kaiserpalast war mal wieder kaum etwas los nur ein paar deutsche Reisegruppen waren mit einem Guide unterwegs. Schon in Hoi An ist uns aufgefallen, dass in Vietnam wirklich viele Deutsche unterwegs sind.

Eingang zum ehemaligen Hauptgebaeude

Kaiserpalast bei Regen nicht so kuhl
Am naechsten Morgen war das Wetter leider noch immer nicht besser. Trotzdem entschieden wir uns dazu einen Roller zu mieten.Keine 5 Minuten auf dem Roller fing es natuerlich wieder an zu regnen, naaaaja unsere Regenjacken sind ja zum Glueck super dicht haha. 
Wir fuhren raus aus der Stadt um die alten Graeber (die teilweise aussahen wie Tempel) und die Tigerarena des Kaisers zu besichtigen. Irgendwann waren wir dann so durchgefroren, dass wir beschlossen den Roller abzugeben und stattdessen etwas essen und einen Tee trinken zu gehen.

Graeber um Hue


Graeber die aussehen wie kleine Tempel

Wir haben leider gerade Probleme mit unserem Laptop *heeeeul*. Der Display ist beim Transportieren kaputt gegangen. Zuerst war da nur ein kleiner Riss, der dann leider immer groesser wurde. Jetzt sitzte ich gerade an einem PC in der Hostel Lobby um zumindest, die bereits hochgeladenen Bilder online zu stellen. Wir versuchen heute einen Reperaturdienst zu finden um den Display austauschen zu lassen, das duerfte hier eigentlich nicht so teuer sein.
Ich hoffe das Problem stellt sich so schnell wie moeglich ein und ich kann euch endlich die tollen Bilder von unserem Ausflug nach Cat Ba zeigen.

Busserl

Carolin und Pierre

Donnerstag, 16. Januar 2014

Mui Ne und Dal Lat

Hallöchen,

es wird schon wieder Zeit für einen neuen Bericht. Seit wir in Vietnam sind haben wir schon wieder so viel gesehen. Ich komme gar nicht mehr nach mit schreiben :D
Mittlerweile sind wir schon in der Mitte des Landes angekommen. Von Saigon aus arbeiteten wir uns immer weiter nach Norden. Unsere Reise sieht momentan so aus. dass wir meist morgens ca. 4-5 Stunden im Bus von einem Ort zum anderen fahren. Hier schlafen wir dann ein oder zwei Nächte bevor es weitergeht.

MUI NE

Auf dem Weg nach Norden war unsere erste Station der Küstenort Mui Ne. Laut unserem Reiseführer soll dies einer der führenden Badeorte Südvietnams sein. Mui Ne war eigentlich ein kleines Fischerdörfchen, welches sich in den letzten Jahren über 14 Kilometer der Küstenstraße erweitert hat. An der Küstnstraße reit sich ein Luxus Resort an das Nächste. Leider gibt es kein wirkliches Zentrum.

Küste vor Mui Ne
Unser Reisebus schmiss uns und ein paar koreanische Mädlz irgendwo an dieser komischen Straße raus. Da standen wir also zwischen all den viiiieeeel zu teueren Luxus-Schuppen.  Eine halbe Stunde und sechs Hotels später fanden wir endlich ein kleines Guesthouse, welches Zimmer zu akzetablen Preisen anbot und noch nicht ausgebucht war.

Fischerdorf Mui Ne mit über 2000 Schiffen im Hafen

Zwar ist der Ort Mui Ne (also diese Küstenstraße) ein ziemlicher flopp, doch dafür hat das Umland eine wundervolle Natur zu bieten.
Da sind einmal die beeindruckenden Felsformation entlang eines Flusses, Ferry Stream genannt.

Ferry Stream




Ein bisschen außerhalb der Stadt gibt es richtig tolle Sanddühnen. Einmal mit rotem und einmal mit weißem Sand.

Sanddühnen





Pierre hat Spaß in den roten Sanddühnen

DAL LAT

Von Mui Ne aus ging es dann weiter ins 5 Stunden entfernte Dal Lat, im Hochland von Vietnam. Die Fahrt dorthin war sehr unbequemn. Wir und etwa 30 andere Traveller wurden in einen viel zu kleinen Bus gezwenkt (keine Beinfreiheit, im Gang war überall Gepäck). Ein armer Amerikaner musste sogar im Gang zwischen zwei Sitzen platz nehmen. 

Dal Lat, von den Vietnamesen auch "Le Petit Paris" genannt, ist das vietnamesische Mekka für Hochzeitspaare. Die ganze Stadt scheint sich auf die Frischverheirateten eingestellt zu haben. Der Satellit sieht aus die der Eifelturm, auf dem kleinen See fahren Tretboote in Schwanenform, man kann Kutschfahrten mit weißen Pferden machen und sogar der Kreisel mit Pferdekutsche.

Kitschiger Brunnen
Ein cooles Sight ist das "Verrückte Haus" von Dal Lat. Das Haus ist wirklich außergewöhnlich, wir kamen uns vor wie bei Alice im Wunderland. Die Architektin scheint mir ein bisschen verrückt zu sein :D

Crazy House


Da wir nicht nur die Stadt sehen wollten,, mieteten wir uns ein Roller. Und los ging die Fahrt durch das Hochland. Unser Ziel war der 50 Kilometer entfernte Elephanten-Wasserfall. Die Strecke zu diesem ist gerade im Bau und so konnten wir 20 Kilometer lang den vietnamesischen Straßenbau analysieren.


Schotterpiste (bergab)

Unterkunft für die Straßenarbeiter

Wunderschöne Brücke über einen Staudamm
Pierre in der Parklücke im Einkaufszentrum

 Leider war das Wetter nicht so toll (vieeeel zu kalt und zu windig) aber trotzdem haben sich die strapazen auf dem Roller gelohnt (siehe Bild).

Weg zum Wasserfall

Der Wasserfall

Montag, 13. Januar 2014

Cu-Chi-Tunnel, Cao-Dai-Tempel und Mekong Delta

Im Touristenviertel in Saigon kann man super günstig Ausflüge in alle Teile Vietnams buchen.
Nachdem wir uns einen Überblick über das Angebot verschafft hatten, beschlossen wir zwei Tagesausflüge zu buchen. Einen zu den Cu-Chi-Tunneln / Cao-Dai-Tempel und einen ins Mekong Delta. Eigentlich sind diese Cafefahrten ja überhaupt nicht unser Ding. Doch der Preis für diese  "Rundumsorglospakete" ist einfach unschlagbar. Für die Tour nach Cu.-Chi bezahlten wir pro Person 5 Euro und ins Mekong Delta 7 Euro (inklunsive Mittagsessen), so günstig wärn wir da auf eigene Faust nicht weggekommen ;). 


Cu-Chi Tunnel und Cao-Dai-Tempel:

Morgens um 7 Uhr ging sie los, unsere erste Tagestour in Vietnam. Für die Fahrt versorgten wir uns mit reichlich Proviant aus einer Bäckerei im Touriviertel (Käsesandwich, Muffin und Orangensaft yummi). Nach 2,5 Stunden auf der Landstraße erreichten wir unser erstes Ziel, den  Cao-Dai-Tempel.
Der Tempel ist der Gebetsort für die Gläubigen des Caodaismus. Diese Religion, welche im Reiseführer auch als Sekte bezeichnet wird, hat 2-3 Millionen Anhänger. Der Caodaismus wurde von Vietnamesen ins Leben gerufen und hat vor allem im Süden des Landes viele Anhänger. Der Caodaismus beinhaltet Elemete aus dem Katholizismus, dem Islam und dem Buddismus. Eigentlich eine schöne Idee, dass alle Religionen friedlich unter einem Dach zusammen beten
Der Cao-Dai.Tempel ist einer der größten dieser Glaubensgemeinschaft. Wie ihr auf dem Bild sehen könnt vereint auch der Tempel wieder die drei Religionen (Christentum, Islam, Buddismus). Vorne zwei "Kirchtürme", in der Mitte ein Minerett und hinten ein Zeichen des Buddismus. 
Während unseres Bersuchs fand gerade ein Gebet statt.


Cao-Dai-Tempel



Nach dem Mitttagessen ging es dann endlich zu den Chu- Chi-Tunnel. Das Tunnelsystem von Chu-Chi umfasste über 200 Kilometer. Während des Vietnamskrieges versteckten sich hier die vietnamesischen Soldaten vor den amerikanischen Truppen.

Cu-Chi Tunnel

Die 1,5 stündige Führung führte durch einen kleinen Wald, in welchem damals die Kämpfe ausgetragen wurden. Im ganzen Wald sind kleine Stationen aufgebaut, die zum Beispiel die Fallen zeigen welche die vietnamesischen Soldaten im Wald platziert hatten. Das Highlight war natürlich, dass wir selbst in die Tunnel hineinsteigen durften. Die Gänge sind super eng und auf keinen Fall etwas für Leute mit Platzangst. Total krass wir sich damals die Soldaten durchschlengelten, zumal der Besuchertunnel verbreitet wurde (auf europöische Maße).

Im Tunnel


Im Tunnel 2

Mekong-Delta:

Morgens um 7 Uhr startete unsere Cafefahrt ins zwei Stunden entfernte Mekong-Delta. Am großen Mekong angekommen, stiegen wir gemeinsam mit unserer Reisegruppe in ein Boot und schipperten auf eine kleine Insel. Hier ging die Verkaufstour dann los (es muss ja einen Hacken geben, bei diesem günstigen Tourenpreis) Unser Guide schleppte uns in eine Bienenfarm. Hier sollten wir an kleinen Tisch platz nehmen um den guten Tee mit Honig zu probieren. Es dauerte natürlich keine zwei Minuten bis eine junge Vietnamesin zu uns an den Tisch kam, um uns den super guten Honig und kleinere Snacks zu verkaufen. 

Cafefahrt

Nach dem Besuch der Bienenfarm wurde es dann endlich interessant. Zu viert setzten wir uns in ein kleines Longtailboot und ließen uns durch einen engen Kanal chauffieren. Richtig kuhl.

Die Kanäle und Caro mit einer Schlange

Vor dem Mittagessen stand dann noch ein Besuch einer Cocount-Candy-Fabrik au dem Programm --> Natrlich sollten wir alle zuerst das gute Candy probieren und dann anschliesend kaufen  :D

Candyherstellung




Nach dem Mittagessen, was es tatsächlich kostenlos gab, schnappten wir uns zwei Fahrräder und fuhren 45 Minuten lang auf der Insel rum. 

Radln

Vietnamesischer Friedhof

Anschließend kam unsere Reisegruppe nochmal zusammen um der wunderbaren (IRONISCH) einheimischen Musik zu lauschen :D und dabei Tee zu trinken und Obst zu essen.

Trotz der Cafefahrtatmosphäre hatten wir einen schönen Tag :) Das Mekong-Delta ist wirklich schön und das nächste Mal sollten wir vll. doch auf eigene Faust und mit mehr Zeit hier her kommen.

Sonntag, 12. Januar 2014

Saigon (Ho-Chi-Minh City)

Hallo ihr Lieben,

seit einer Woche sind wir nun in Vietnam :)

Von Phnom Penh aus buchten wir in einer Travel Agency einen Direktbus nach Saigon. Kurz nachdem unser Bus um 7 Uhr in Phnom Penh gestartet war, fuhren wir in einen Stau. Quer über die Straße verteilt standen hunderte Frauen und bildeten eine Straßensperre, so dass kein Durchkommen mehr möglich war. Unser Busfahrer erzählte uns, dass diese Frauen Arbeiterinnen einer Textilfabrik seien und gegen die unmöglich niedrige Bezahlung von 130 Dollar im Monat protestieren. Ohje und  ob ich da Zuhause noch vermeintlich billige Kleidung kaufen kann ohne ein schlechtes Gewissen zu haben :-/. Wir warteten ganze zwei Stunden auf die Weiterfahrt.
An der Grenze angekommen, verlief alles ohne Probleme (klar, denn alle hatten ihr Visum für Vietnam schon im Voraus besorgt). Die Grenze erinnerte mich an die alten Grenzübergänge nach Frankreich :) Nach insgesamt sechs Stunden Fahrt kamen wir völlig erschöpft in Pam Ngu Lao, dem Touristenviertel von Saigon an. Dieses Viertel liegt sehr Zentral zu allen Sehenswürdigkeiten und es gibt unzählige Bars und Restaurants, die sich vor allem Abends füllen.

Volle Straßen im Touri-Viertel--> Samstags wird fast die komplette Straße mit kleinen Plastikstühlen voll gestellt, damit so viele Touristen und Einheimische wie möglich das super billige Bier in den Bars genießen können

Straßengrill (Pierres Lieblingsstand)
Die erste Nacht in Saigon verbrachten wir in einem Hostel in einer kleinen Seitengasse. Als wir am nächsten Morgen zu unserer Sightseeingtour aufbrechen wollten, teilte uns die Hotelbesitzerin mit, dass wir das Zimmer verlassen müssen, wegen einer Reservierung die sie vergessen hat. Ganz schön frech, denn wir hatten am Vorabend das Zimmer bereits für drei Nächte bezahlt. Naja jedenfalls vermittelte sie uns dann weiter an ihre Cousine. Die Cousine vermietet zwei kleine Zimmer in ihrem Wohnhaus. Um in unser Zimmer zu kommen mussten wir den Wohnraum der Familie durchqueren, in welchem das komplette Leben stattfindet (Kochen, Essen, Schlafen, Pc-Spielen, Garage für das Moped). Wir fühlten uns komisch, als wir morgens, frisch aus unserem bequemen Bett aufgestanden, unten über die auf dem Boden liegenden Familienmitglieder zur Haustür steigen mussten.

Tausende Roller fahren Tag und Nacht durch die City
 Saigon ist so gar nicht wie ich mir die Stadt vorgestellt habe. Ich dachte immer am Fluss stehen  alte Holzhäuser und Frauen rudern mit kleinen Bötchen durch die engen Kanäle. Jedenfalls präsentierete sich Saigon  uns als sehr moderne Stadt mit Luxusgeschäften und Wolkenkratzern. 

Saigon bei Nacht







In Saigon gibt es unzählige Museen. Wir entscheiden uns dazu das Kriegsrestemuseum und den Wiedervereinigungspalast in der Innenstadt zu besuchen.
Im Kriegsrestemuseum sind im Außenbereich alte Flugzeuge und Panzer aus dem Vietnamkrieg ausgestellt. In den Innenräumen sind unzählige Bilder des Krieges zu sehen und es werden Geschichten von Opfern erzählt. Besonders schlimm waren die Geschichten und Bilder der Agent Orange Opfer. Dieses Gift wurde über weite Teile Vietnams versprüht. Damals starben riesige Wald- und Landwirtschaftlicheflächen ab und die Gesundheit der Bewohner wurde massiv beeinträchigt. Noch heute kommen Kinder mit schweren Behinderungen zur Welt.
Der Wiedervereinigungspalast ist das ehemalige Präsidentenhaus. Hier sieht man die Räume der ehemaligen Regierung und die Privatzimmer des Präsidenten.

Kriegsrestemuseum und Wiedervereinigungspalast




Ansonsten gibt es in Saigon einige sehr schöne Denkmäler aus der französischen Kolonialzeit zu bestaunen.
Das Postamt in Saigon

Notre-Dame-Kathedrale
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Die Oper

Montag, 6. Januar 2014

Phnom Penh

Auf in die Hauptstadt! Doch erstmal runter von der Insel!

Wie bereits im letzten Bericht erwähnt gelangt man nur per Fähre auf die wunderschöne Insel Kho Rong. Normalerweise dauert die Überfahrt ca. 2 Stunden, wir haben bei unserer Rückfahrt fast 4 Stunden gebraucht. Morgens um 10 Uhr stiegen wir mit etwa 30 anderen Rucksacktouristen auf unseren kleinen Holzkutter, der mehr wie ein Fischerboot als eine Fähre aussah. Die ersten 10 Minuten verliefen noch ganz nett. Doch je weiter wir aufs Meer hinausfuhren wurden die Wellen immer und immer höher. Ausgerechnet heute an unserer Abreise war es sehr windig und die See rau (wie man so schön sagt). Heave Ho! Heave Ho! Uns schüttelte es ab und zu so richtig durch und die Wellen peitschten selbst vorne übers Schiff, wenn unser Captain falsch lenkte. Das Wasser schwabte also von vorne und von den Seiten ins Boot, so dass nach spätestens einer halben Stunde wirklich alle an Board nass waren. Das Mädchen gegenüber von mir fing dann an zu weinen, eine andere klammerte sich an ihren Freund mit einer Miene als ob gleich die Welt untergeht. Doch damit nicht genug, denn die Hälfte unsere Besatzung musste auch noch Brechen. Ein Wunder, dass weder Pierre noch mir so richtig, richtig schlecht wurde. Wir alle waren jedenfalls heil froh als wir nach gefühlten zwei Tagen auf See endlich das Festland sahen. 
Mit einem sehr schummrigen Gefühl und wackeligen Beinen verließen wir das Schiff und fuhren mit dem Bus zurück nach Sihanoukville. Hier buchten wir schnell einen Bus in die Hauptstadt. Nach 5 weiteren Stunden on the Road erreichten wir Phnom Penh. Puh was eine Reise.

An den ersten beiden Tagen in Phnom Penh ging es uns beiden leider nicht so gut. Pierre fühlte sich erkältet und mir war schwindlig und das kam 100% von dieser fruchtbaren Schiffsfahrt (Nach zwei Tagen war dann plötzlich alles wieder gut :) ).

Häuser am Stadtrand von Phnom Penh
In Phnom Penh bezogen wir wieder das gleiche Hostel in dem wir bereits eine Nacht bei unserem kurzen Stop zum Umsteigen nach Kampot geschlafen haben. Dieses Mal hatten wir riesen Glück und bekamen ein tolles Zimmer mit großem Balkon und Badewanne, für nur 15 Dollar ;) Ein super Schnäppchen für uns Sparfüchse. 
Ausblick von unserem Balkon
Die Hauptstadt selbst ist eher wie eine Kleinstadt. Es herrscht für asiatische Verhältnisse relativ wenig Verkehr und die Straßen sind um 10 Uhr Abends wie ausgestorben.
Besonders schön ist es an der Promenade. Beim entlang Schlendern dieser fühlt man sich en bisschen wie in einem panischen Ferienort. 
Auch der Königpalast, auf welchen die Kambodschaner sehr stolz sind befindet sich hier am Ufer. Natürlich besuchten auch wir das Prunkstück der Stadt. 

Königspalast
Den Silvesterabend verbrachten wir ebenfalls an der Uferpromenande, in der Nähe des Königspalastes. Hier versammelten sich sowohl Kambodschaner, als auch Touristen um gemeinsam ins Neue Jahr zu feiern. Um 12 Uhr gab es natürlich auch ein Feuerwerk. Anschließend stiegen die meisten Kambodschaner auf ihre Roller und fuhren nach Hause (denn normal gehen die Stadtbewohner ja schon um 10 Uhr zu Bett). Dennoch waren heute die Straßen viel voller als sonst um diese Uhrzeit. 

Im neuen Jahr mussten wir dann erstmal einige alltägliche Dinge erledigen. Wir ließen 5 Kilo Wäsche waschen. Pierre ließ sich seinen Bart abrasieren. Und ich machte ein bisschen Sport an der Promenade (Spaß war natürlich nur fürs Foto). Achja und bei der vietnamesischen Botschaft waren wir auch noch um unser Visum für Vietnam zu beantragen :)

Pierre beim Friseur

Carolin beim Sport an der Promenade
Wie ich bereits in einem der anderen Berichte erwähnt habe, gibt es in der Geschichte Kambodschas 3 sehr schwarze Jahre. Von 1975 bis 1978 herrschten die Roten Khmer über das Volk. Pol Pot der Anführer der Roten Khmer hatte in Frankreich Geschichte und Politik studiert. Während seines Studiums entwickelte er eine Ideologie welche er mit zurück in sein Heimatland brachte um diese zu verwirklichen. Seine Ideologie basierte vor allem auf marxistischen Werten. In seinen Augen sollten die Bauern die eigentliche Macht über den Staat haben. Nach dem die Truppen im April 1975 in Phnom Penh eimmarschiert waren und das Regim die Führung übernahm, wurden alle Bewohner der Städte (sei es Phnom Penh oder Siem Reap) aufs Land geschickt. Hier mussten sie unter Überwachung der Roten Khmer in Arbeitslagern für das Gemeinwohl schufften.
In den Augen Pol Pots waren Intellektuelle (ja auch Brillenträger waren in seinen Augen Intelektuell) und gebildete Personen (Bsp. Menschen die eine Fremdsprache sprachen) eine Gefahr für das Regim. Also ließ Pol Pot diese zunächst einsperren und später dann töten. Seiner Meinung nach, sollte lieber eine unschuldige Person sterben, als eine schuldige Person am leben zu lassen. Vor allem im letzten Jahr der Herrschaft der Roten Khmer kamen tausende Unschuldige ums Leben. Im Jahr 1978 begannen die Vietnamesen gegen das Regim der Roten Khmer zu bekämpfen, und sie siegten. Die Roten Khmer waren zwar gestürtzt worden, jedoch behielten sie weiterhin, bis ins Jahr 1991, den Sitz in der UN. Unglaublich, aber die Welt war in diesen Jahren wohl zu beschäftigt (mit dem Kalten Krieg usw.), so dass sie sich nicht mit den Problemen des kleinen Kambodschas auseinanderzusetzten. Pol Pot starb im Alter von 70 Jahren  im Kreise seiner Familie. Einige der ehemaligen Mitglieder der Roten Khmer stehen noch heute vor Gericht und warten auf ihr Urteil.

In Phnom Phen besuchten wir zum einen das S-21 Gefängis und zum anderen die Völkermordgedenkstätte Choeung Ek auch bekannt unter den Killing Fields.

Das S-21 war vor der Herrschaft der Roten Khmer eine Schule und wurde dann als Gefängnis genutzt. Hier wurden die potenziellen Staatsgegener zunächst gefangen gehalten und gequält, ehe sie auf den Killing Fields umgebracht wurden. Das ehemalige Gefängnis ist heute ein Museum. Hier konnten wir die ehemaligen Gefängniszellen und viele Bilder des Regims und der Gefangenen sehen.

S-21 Gefängnis
Am letzten Tag in Phnom Phen ließen wir uns von einem Tuk Tuk Fahrer zu den Killing Fields fahren. Diese liegen etwa 12 Kilometer außerhalb der Stadt. Die Killing Fields sind heute vor allem eine Gedenkstätte an die unzähligen Opfer des Regims. Am Eingang bekamen wir einen deutschen Audioguide und dann folgten wir den Schildern. 
Wie der Name schon sagt diente dieser Ort dazu Menschen zu töten. Die Gefangenen des S.21 Gefängnisses wurden Nachts in einem verschlossenen LKW zu den Killing Fields transportiert (so dass keiner sie sehen konnte). Hier an den Killing Fields angekommen kontrollierten die Wächter ihre Identität und dann wurden die Menschen grausam getötet. Überall auf dem Geländer waren tiefe Gruben ausgehoben in welche die Menschen hineingeworfen wurden. Da Kugeln zum Töten der Menschen zu teuer waren, wurden sie entweder durch Hammerschläge und andere grausame Instrumente oder durch Gift getötet. Um die Schreie der Menschen zuübertönen waren auf dem gesamten Gelände Lautsprecher aufgestellt, aus denen Propagandamusik ertönte. Die Menschen, welche im Umalnd lebten, sollten glauben, dass auf den Killing Fields nächtliche Treffen von wichtigen Machthabern des Regims stattfanden. Niemand sollte ahnen was hier wirklich passierte. 

Heute wirkt das Gelände wie ein schöner Garten, denn überall wachsen Blumen und Bäume. Die meisten der Massengräber wurden ausgehoben und die Knochen der Toten wurden von Gerichtsmedizinern sorgfältig aufbereitet. Viele dieser Knochen werden heute in der Gedenkstupa am Eingang des Geländes aufbewahrt. Noch heute werden während der Regenzeit viele Kleidungsreste, Knochenstücke und Zähne an die Oberfläche gespühlt.

Killing Fields